Wie fliegen Segelflugzeuge?

Wie fliegen Segelflugzeuge?

Terrasse mit Blick auf den Flugplatz Bohmte / Bad Essen

„Ist denn heute genug Wind, um zu fliegen?“ – Ein Satz bei dem sich jeder Segelflieger erstmal an den Kopf fasst… Dabei ist das für einen Fußgänger gar nicht so einfach nachvollziehbar, wie man ohne Motorkraft manchmal stundenlang in der Luft bleiben kann und dabei sogar Strecken von mehreren 100 Kilometern zurücklegt.

Ein Segelflugzeug fliegt grundsätzlich nach dem gleichen aerodynamischen Prinzip, wie große Passagiermaschinen. Auch vom Aufbau sieht man beim genauen Hingucken ähnliche Bauteile wie bei den meist deutlich größeren Motorflugzeugen. Zwei Flügel, ein Rumpf, ein Leitwerk und Cockpit findet man bei den meisten Flugzeugen die nach dem Modell eines sogenannten „Drachenfliegers“ gebaut sind.

Ganz vereinfacht betrachtet spielen zwei physikalische Kräfte die Hauptrolle beim Fliegen. Auftrieb und Schwerkraft

Wenn man es schafft mit einem Flugzeug die Schwerkraft zu überwinden und etwas Höhe zu gewinnen, kann man mit jedem Flugzeugmodell segeln, also ohne Motor und Propeller fliegen. An der Stelle kommt allerdings das Problem der meisten Segelflugzeuge zum Vorschein. Sie können aus eigener Kraft keine Höhe erreichen, aus der sie dank der Flügel, welche den Auftrieb erzeugen Strecke machen können. Wir brauchen also Hilfe, um in die Luft zu kommen …

Startarten

Windenstart

Der kostengünstigste Weg für einen Segelflieger zu starten ist der so genannte Windenstart. Dabei wird mithilfe eines sehr langen Seils (bei uns ist das circa 1200m lang), das auf einer Seite mit dem Flugzeug und auf der anderen Seite auf einer Trommel liegt, das Flugzeug mit einem leistungsstarken Motor auf Geschwindigkeit und somit auf Höhe gebracht. Mit unser Elektrowinde können Ausklinkhöhen von bis zu 500m erreicht werden und das ganz ohne, dass ein Verbrennungsmotor beteiligt ist. Da soll nochmal jemand sagen, dass Fliegen ein Klimakiller wäre …

Ein Start mit der Winde ist aber nicht nur enorm günstig und klimafreundlich, sondern macht auch noch super viel Spaß, da man wie in einer Achterbahn in 2-3 Sekunden auf knapp 100km/h beschleunigt wird. (Da kann kein Sportwagen mithalten!!) In unserem Verein nutzen wir deshalb den Windenstart als Hauptschulungsstartart, aber keine Angst, unsere Fluglehrer haben hunderte, wenn nicht tausende Windenstarts hinter sich und geben ihr Wissen liebend gern weiter.

Flugzeug-Schlepp

Größere Höhe oder weitere Strecken sind mit dem Flugzeugschlepp möglich. Man nehme wieder ein Seil, diesmal nur etwas kürzer und befestige es an einem Ende am Segelflugzeug und am Anderen an einem Motorflugzeug.

Ist das Schleppflugzeug stark genug kann der Segelflieger nun hinter diesem hinterherfliegen und in der gewünschten Höhe ausklinken. Nach dem Ausklinken kann der Segelflieger dann entweder Kunstflug machen oder wenn Thermik, oder Hangwind herrscht Strecke fliegen, während das Schleppflugzeug mit dem Seil zum Startplatz zurückkehrt. Für alle Startarten braucht man die entsprechende Schulung und anschließende Berechtigung, die wir in unserer Ausbildung zur Verfügung stellen.

Eigenstart

Moderne und vor allem kostenintensive Segelflugzeuge kann man heutzutage mit einem Hilfstriebwerk kaufen. Zum Starten wird dann einfach der Propeller ausgefahren und aus eigener Kraft heraus, meistens ohne weitere Hilfe abgehoben. Auf der gewünschten Höhe angekommen, verschwindet der Propeller im Rumpf, um keinen Luftwiderstand zu bieten. Der Eigenstart bietet eine enorme Unabhängigkeit vom sonst so teambasierten Segelfliegen und ist deshalb vor allem für ambitionierte Piloten gedacht.

Terrasse mit Blick auf den Flugplatz Bohmte / Bad Essen

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